Dolomitkalkmörtel

Schadenspotential von Magnesiumsulfathydrat und Gips unter unkontrollierten Klimabedingungen 

Da in vor- und frühindustrieller Zeit Rohstoffe und Brennmaterialien nicht über weite Strecken transportiert werden, findet gebranntes Dolomitgestein im Alpenraum geologiebedingt eine regionaltypische Verwendung als Bindemittel von Mörteln für Stuckdekorationen und Putzuntergründen für Wandmalereien an Fassaden als auch in Innenräumen. In Kombination mit umweltbedingten Sulfatbelastungen und/oder Gipsanteilen in der Mörtelrezeptur sowie Feuchtigkeit entstehen durch die sich bildenden Magnesiumsulfathydrate massive Schadensphänomene, die die überlieferte Bausubstanz substantiell gefährden. Mit materialanalytischen Methoden im Labor und praxisorientierten Untersuchungen an repräsentativen Objekten im Projektgebiet werden die auftretenden salzbedingten Schadensproblematiken nicht zuletzt auch im Hinblick auf den prognostizierten Klimawandel grundlagenwissenschaftlich erforscht und Ableitungen für die Konservierungs- und Restaurierungspraxis erarbeitet. Das transdisziplinäre Team soll schlussendlich über die Regionengrenzen hinweg zu einem Netzwerk für den nachhaltigen Umgang und Schutz des gebauten Kulturerbes zusammenwachsen, zumal die Katalogisierung des Stuck- und Wandmalereibestandes nach kunsthistorischen und materialtechnologischen Kriterien ein solides Fundament hierfür bietet.

Interreg VI-A Italia-Österreich 2021-2027 Projekt ITAT-11-027 SaltAR
Strategien der Charakterisierung und Erhaltung des gebauten Kulturerbes im Alpenraum

 

Projektpartner

Arbeitsbereich für Materiatechnologie der Universität Innsbruck (Projektleitung)
Circolo Cultura e Stampa Bellunese
Fondazione De Claricini Dornpacher

Projektlaufzeit 01/2024-01/2026