Die Notwendigkeit zyklischer substanzerhaltender Massnahmen an Bauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bringt einen stetig zunehmenden Bedarf an kompatiblen Mörtelbindern mit sich. Vor diesem Hintergrund bildet der Bestand an frühen zementgebundenen Kunststeinelementen und Stein/Edelputzen den Schwerpunkt der Forschungsarbeiten. Ohne hochhydraulische Mörtelbinder wäre die serielle Fabrikation von Fassadenstuckelementen ex situ und damit die Umsetzung der dekorativen Konzepte des Historismus und seiner Gegenbewegungen aus wirtschaftlicher und technologischer Perspektive kaum möglich gewesen. Romanzement kann sich aufgrund seiner Abbindezeit als auch Modellierbarkeit als Äquivalent des Gipsstuckes an der Häuserfront etablieren, wird jedoch schlussendlich durch den höhere Festigkeitswerte erreichenden Portlandzement verdrängt.